100 Millionen Schweizer Franken für ein WSS-Forschungs­zentrum

Die Werner Siemens-Stiftung (WSS) feiert 2023 ihr 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass startet sie ein «Jahrhundertprojekt». Sie schreibt einen Ideenwettbewerb aus für ein WSS-Forschungszentrum, das «Technologien für eine nachhaltige Ressourcennutzung» erforscht und entwickelt. Ausgestattet wird es mit gesamthaft 100 Millionen Schweizer Franken für einen Förderzeitraum von zehn Jahren. Der vorgeschaltete Ideenwettbewerb hält bis zu fünf WSS-Forschungspreise mit jeweils 1 Million Schweizer Franken bereit.

 

Der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten ist die wahrscheinlich grösste Herausforderung für die Menschheit. Energie, Luft, Wasser, Nahrung, Rohstoffe oder Lebensräume sind begrenzte Güter, die es sorgsam zu nutzen und zu bewirtschaften gilt. Die Wissenschaft kann und muss dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, welche die Vereinten Nationen als ihre 17 Sustainable Development Goals (SDG) definiert haben.

Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens möchte die Werner Siemens-Stiftung dazu ihren Beitrag leisten. Sie schreibt einen Ideenwettbewerb für die Gründung eines WSS-Forschungszentrums aus, das Technologien für eine nachhaltige Ressourcennutzung erforschen und entwickeln wird. Das WSS-Forschungszentrum soll in Deutschland, Österreich oder der Schweiz angesiedelt sein – und es wird für einen Förderzeitraum von 10 Jahren mit einem Finanzvolumen von insgesamt 100 Millionen Schweizer Franken ausgestattet.

Herausragende Ideen gesucht

Die Ausschreibung richtet sich an exzellente Forscherinnen und Forscher, die mit einer Universität, Hochschule oder Forschungseinrichtung als Trägerinstitution zusammenarbeiten. Das Themenfeld der Ausschreibung umfasst Erkenntnisse und Technologien aus der gesamten Bandbreite der Natur- und Ingenieurwissenschaften, die dazu beitragen können, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen.

Kooperationen und Partnerschaften oder die Einbindung anderer Wissenschaftszweige sind möglich, aber nicht zwingend. Die Ausschreibung sei bewusst sehr offen gehalten, erklärt Professor Matthias Kleiner, ehemaliger Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Leibniz-Gemeinschaft sowie langjähriges Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Werner Siemens-Stiftung. «Die Werner Siemens-Stiftung will herausragende Forschung fördern – und die braucht grösstmögliche Freiheit.»

Hochdotierte Forschungspreise

Das Auswahlverfahren umfasst zwei Schritte: Bis zum 10. Januar 2023 können Forschende wissenschaftlich herausragende, originelle und kühne Ideen einreichen. Aus den Einsendungen dieses Ideenwettbewerbs bestimmt die Werner Siemens-Stiftung auf der Basis eines wissenschaftsgeleiteten Auswahlverfahrens bis zu fünf Ideen, die jeweils mit einem WSS-Forschungspreis ausgezeichnet werden. Dieser ist mit 1 Million Schweizer Franken als frei verfügbares Forschungsgeld dotiert. Die Preisträger erarbeiten anschliessend basierend auf ihrer Idee Konzepte für ein WSS-Forschungszentrum, über die voraussichtlich zum Jahresende 2023 wettbewerblich entschieden wird.

Für die Werner Siemens-Stiftung ist es das grösste Forschungsvorhaben, das sie je finanziert hat. «Zum Jubiläum wollen wir ein ganz besonderes Projekt lancieren, das hoffentlich mithelfen wird, die natürlichen Ressourcen der Welt besser zu schützen», sagt Dr. Hubert Keiber, der Obmann des Stiftungsrats der Werner Siemens-Stiftung.

 

 

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